Allgemeine Fakten

Die Hanfpflanze, auch Cannabis genannt, ist eine der ältesten Heil- und Nutzpflanzen weltweit. Bereits 500 n. Chr. wurden Stoffe und Textilien aus Hanffasern hergestellt.

Die weibliche Cannabispflanze enthält sogenannte Cannabinoide, die als Rauschmittel genutzt werden.

Bild von Nicky ❤️🌿🐞🌿❤️ auf Pixabay
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Das Tetrahydrocannabinol (THC) ist am stärksten psychoaktiv. Am zweithäufigsten ist Cannabidiol (CBD) enthalten. Es gilt als Beruhigungsmittel und kann die Rauschwirkung des THC dämpfen. THC und CBD sind also Antagonisten. Ein hoher THC-Gehalt macht Wahnvorstellungen und Halluzinationen wahrscheinlicher.

Die Cannabis—Forschung untersucht derzeit, ob sich CBD wegen seiner beruhigenden Wirkung auch bei Erkrankungen wie Psychosen, Schizophrenie, Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und Epilepsie einsetzen lässt. Die Forschung lieferte bisher noch keine eindeutigen und belastbaren Ergebnisse.

Begriffliches

Cannabis erscheint auf dem Markt im Wesentlichen als Marihuana oder Haschisch. Unter Marihuana versteht man die getrockneten und zerkleinerten Blüten und Blätter der weiblichen Hanfpflanze, auch unter den Bezeichnungen ‚Gras‘ oder ‚Weed‘ bekannt. Es ähnelt getrockneten Blättern des grünen Tees. Haschisch dagegen ist gepresstes Cannabisharz. Zusammen mit Steckmitteln wird es zu Platten gepresst. Man nennt es auch ‚Dope‘ oder ‚Shit‘.

Weiterhin gibt es noch Haschischöl, welches aus den Pflanzen gepresst wird und einen hohen THC-Gehalt aufweist und dessen Wirkungsgrad daher nur sehr schwer einzuschätzen ist.

Hanfsamen enthält in der Regel kein THC und ist somit in Deutschland für den Verkauf freigegeben. Jedoch können bei der Ernte und in der Verarbeitung Verunreinigungen auftreten.

Gefahr steht an, wenn Dealer das Marihuana oder Haschisch strecken, um ihren Profit zu erhöhen. Streckmittel sind zum Beispiel Vogelsand, Mehl, Gewürze, Zucker oder gar Haarspray. Diese Streckmittel lassen sich nur sehr schwer erkennen und können beim Verbrennen gefährliche und sogar krebserregende Stoffe freisetzen, die dann beim Rauchen eingeatmet werden.

Konsum von Cannabis

Cannabis als Nahrungsmittel und Medikament:  Die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis wurden mit ziemlicher Sicherheit zufällig entdeckt. Der früheste Gebrauch, den die Menschheit von der Cannabispflanze machte, war der Verzehr ihrer nahrhaften Samen, die sich in den bestäubten Blüten der weiblichen Cannabispflanze entwickeln. Die Blüten und kleine Blätter, die sie umgeben, sind von winzigen Harzdrüsen überzogen. Diese enthalten die Cannabinoide, also die medizinischen aktiven Bestandteile.

Unsere Vorfahren bemerkten unter anderem, dass diese Nahrungsquelle ungewöhnliche Nebenwirkungen hat, wenn auch Blütenteile gekocht und gegessen wurden. Beim Verbrennen einiger Blüten erzeugte die Inhalation des Rauchs die uns bekannten Rausch-Effekte.

So konnte sich aus dem zufälligen Verzehr eine zielgerichtete Anwendung entwickeln. Cannabis wurde vom Nahrungsmittel zunächst zum Rauschmittel und dann zum Medikament, worüber heute nach der Wiederentdeckung wieder neu geforscht wird.

Canabis: Besserer Jugend- und Gesundheitsschutz
Canabis: Besserer Jugend- und Gesundheitsschutz

Cannabis als moderne Medizin: Die Liste der medizinischen Anwendungen von Cannabis wird von Jahr zu Jahr länger.

Glaucom: Eine der Hauptursachen ist der Augeninnendruck. Cannabis kann den Augeninnendruck nachweislich verringern, wodurch das Risiko der Schädigung des Sehnervs vermindert und da weitere Fortschreiten des Glaucoms verhindert wird. Es ist unabhängig davon, ob Cannabis geraucht, gegessen oder verdampft wird.

Krebs- und AIDS-Behandlung: Auch wenn es keine Therapie für Krebs selbst darstellt, hat sich Cannabis für viele Krebspatienten als äußerst wertvoll erwiesen, und zwar als ein appetitanregendes Mittel, das auch die häufig als Nebenwirkung der Chemo- und Bestrahlungstherapie auftretende Übelkeit unterdrückt.

Dasselbe gilt für Menschen, die an AIDS leiden. Viele Medikamente zur Behandlung dieser Krankheit erregen ebenfalls Übelkeit und Gewichtsverlust. Chemische Appetitanreger und Medikamente zum Unterdrücken des Brechreizes haben mehr Nebenwirkungen als Cannabis.

Athritis, Rheumatismus und Entzündungen: Osteoarthritis und rheumatische Athritis verursachen schmerzhafte, geschwollene Glieder und Steifheit. Der Verzehr von Cannabis wirkt sowohl entzündungshemmend als auch analgetisch (schmerzlindernd ohne Verlust des Bewusstseins). Medizinische Studien haben bewiesen, dass die Verwendung von Cannabis Entzündungen und morgendliche Steifheit eindämmt und die Beweglichkeit vergrößert.

Die hier aufgeführten Anwendungen und Wirkungen des medizinischen Cannabis sind der Quelle

Neuere Forschungsergebnisse: Eine neue Studie zeigt, dass verdampftes Cannabis mit THC und CBD schnelle und langanhaltende Linderung bei zum Beispiel akuten Migräneschmerzen bieten kann, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Die Studie, die auf einer auf einer Konferenz der American Academy of Neurology vorgestellt wurde, zeigte, dass eine Mischung aus THC und CBD wirksamer als Placebo war, indem sie sowohl Schmerzlinderung als auch die Schmerzfreiheit nach zwei Stunden verbesserte. Die Mischung war auch besser verträglich als THC allein, was darauf hindeutet, dass CBD die unerwünschten Effekte von THC reduzieren kann. Dennoch sind weitere Untersuchungen notwendig, um optimale Dosierungen und potenzielle Langzeitwirkungen zu klären. Experten sind vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Verwendung von Cannabis zur Migränebehandlung, betonen aber auch die Notwendigkeit einer sorgfältigen Beratung der Patienten aufgrund potenzieller Risiken.

Und so funktioniert’s: Das Verdampfen von Wirkstoffen ist nicht erst seit der Nutzung von Cannabis als medizinische Behandlung bekannt. Vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch in der Schmerztherapie sind Methoden der Inhalation weit verbreitet. Jeder Wirkstoff besitzt aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung einen anderen Siedepunkt und benötigt daher eine bestimmte Temperatur, um vom festen oder flüssigen Zustand in den gasförmigen überzugehen. 

Das Ausgangsmaterial, hier also Cannabisblüten, wird in zerkleinerter Form in die Füllkammer des Vaporizers gegeben und auf eine zuvor eingestellte Temperatur erhitzt. Bei Cannabis sollte sie zwischen 180 und 210 Grad betragen. Ist die Temperatur erreicht, kann der Dampf mit den darin enthaltenen Cannabinoiden eingeatmet werden. 

Weiterführende Informationen zum Thema: