Eine neue internationale Studie weckt Hoffnung für Menschen mit Fibromyalgie, insbesondere für jene, die auf herkömmliche Therapien kaum ansprechen. Die sogenannte repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS), eine nicht-invasive Methode zur Stimulation bestimmter Hirnareale, könnte Schmerzen und Funktionseinschränkungen wirksam lindern.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das vor allem durch weitverbreitete Schmerzen im gesamten Körper, eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, chronische Erschöpfung, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen – häufig als „Fibro-Fog“ bezeichnet – sowie Muskelsteifheit und Verspannungen gekennzeichnet ist.

Die Erkrankung betrifft überwiegend Frauen und wird als eine Störung der zentralen Schmerzverarbeitung im Gehirn und Rückenmark verstanden. Das zentrale Nervensystem reagiert dabei überempfindlich auf Schmerzreize, was zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung führt. Eine Heilung der Fibromyalgie ist bislang nicht möglich. Nur die Symptome können behandelt werden.

Medikamente zeigen oft nur begrenzte Wirkung: Schmerzmittel wirken meist nur moderat, Antidepressiva wie Duloxetin oder Amitriptylin helfen nur teilweise, und auch Antikonvulsiva wie Pregabalin bringen nicht allen Betroffenen spürbare Erleichterung. Opioide werden aufgrund fehlender Langzeitwirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen nicht empfohlen. Hinzu kommt, dass Patienten sehr unterschiedlich auf Therapien ansprechen, was die Behandlung zusätzlich erschwert.

Was ist rTMS?

Die rTMS nutzt gezielt erzeugte Magnetfelder, die über ein spezielles Gerät auf bestimmte Regionen des Gehirns gerichtet werden – im Falle der Fibromyalgie insbesondere auf den motorischen Kortex. Die Behandlung ist schmerzfrei und gilt als sicher. Bereits heute kommt rTMS bei anderen Erkrankungen wie Depressionen oder Migräne erfolgreich zum Einsatz.

Die Studie

An der Studie nahmen 101 Frauen mit therapieresistenter Fibromyalgie teil. Die Behandlungsphase erstreckte sich über insgesamt 16 Wochen. Zu Beginn erhielten die Teilnehmerinnen zehn rTMS-Sitzungen innerhalb von zwei Wochen. Anschließend folgten weitere Sitzungen über einen längeren Zeitraum hinweg.

Schmerzreduktion und mehr Lebensqualität. Die Resultate sind vielversprechend. Bereits nach acht Wochen zeigte sich bei der rTMS-Gruppe eine deutlich stärkere Schmerzreduktion als in der Kontrollgruppe. Fast doppelt so viele Frauen berichteten von einer Verbesserung ihrer Schmerzen um mehr als 50 Prozent. Auch die Lebensqualität der Patientinnen verbesserte sich spürbar. Zwar nahm der Effekt auf die Schmerzintensität bis zur 16. Woche etwas ab, doch die funktionellen Verbesserungen – etwa im Alltag oder in der Beweglichkeit – hielten weiterhin an.

Vorteile der Methode

Die rTMS überzeugt durch ihre gute Verträglichkeit: Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf, und ernsthafte Unterschiede zum Placebo wurden nicht festgestellt. Besonders attraktiv ist die Tatsache, dass rTMS ohne chirurgischen Eingriff auskommt und somit eine nicht-invasive Alternative zu medikamentösen Therapien darstellt. Dies ist vor allem relevant im Hinblick auf den problematischen Langzeiteinsatz von Opioiden, die in der Fibromyalgie-Behandlung häufig zur Anwendung kommen.

Anwendung der Therapie

Trotz der positiven Ergebnisse bleibt rTMS nicht ohne Herausforderungen. Die Therapie erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand, da viele Sitzungen nötig sind – was sich wiederum in hohen Kosten niederschlägt.

Außerdem profitieren nicht alle Patientinnen im gleichen Maß. Vor allem Menschen, die bereits Opioide einnehmen, sprechen häufig weniger gut auf die Magnetstimulation an. Insgesamt gilt rTMS als eine vielversprechende Zusatzbehandlung für Patientinnen mit Fibromyalgie, bei denen Medikamente nicht ausreichend wirken. Sollte sich zeigen, dass nur wenige Auffrischungssitzungen pro Jahr erforderlich sind, könnte rTMS auch wirtschaftlich zu einer attraktiven Option im Therapieangebot werden.

Am wirksamsten ist ein multimodaler Ansatz, der medikamentöse Therapie mit Bewegung, Physiotherapie, psychotherapeutischer Unterstützung – insbesondere kognitiver Verhaltenstherapie – sowie Entspannungsverfahren und rTMS kombiniert.

Da die Erkrankung im Laufe der Zeit chronifizieren kann, ist ein frühzeitiger, umfassender und integrativer Therapieansatz besonders wichtig, um einer Verschlechterung der Symptome und psychosozialen Belastungen entgegenzuwirken.

Betroffene sollten sich auf jeden Fall bei ihrem Arzt vorstellig werden und über die rTMS informieren lassen.

Quelle: Treating Fibromyalgia With Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation May Improve Pain, Function – Medscape – April 08, 2025.

  • Übersetzung und Textbearbeitung unterstützt durch KI: Claude ai, DeepSeek.
  • Bild 1: www.fitbook.de
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