Freiheit als individuelle und gesamtgesellschaftliche Zumutung

Freiheit ist keine Droge, sondern eine Zumutung. Wer sie nicht aushält, liefert sich den Autoritären aus. Wir betäuben uns mit Konsum, Ablenkung und Rausch – und wundern uns, dass die Freiheit schwindet. Wer den Schmerz der Leere nicht aushält, ruft nach einfachen Antworten. Genau hier beginnt der Weg in die autoritäre Versuchung.

Die erschöpfte Gesellschaft

Wir leben im Zeitalter des Überflusses. Supermärkte quellen über, Online-Plattformen liefern jede Ware innerhalb von Stunden, und in den digitalen Sphären stehen uns unbegrenzte Unterhaltungsangebote zur Verfügung. Noch nie war die Auswahl so groß, noch nie waren die Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung so vielfältig. Doch während die Warenlager wachsen, schrumpft die seelische Widerstandskraft. Eine paradoxe Erschöpfung breitet sich aus: Alles ist da – und doch fehlt etwas. Das Gefühl von Sinn, Richtung, Halt.

Die Menschen reagieren mit Fluchtbewegungen in Ersatzwelten. Das abendliche Glas Wein wird zur Routine, das Smartphone zur ständigen Krücke gegen innere Unruhe, der Kaufrausch ersetzt Gespräche, das endlose Scrollen durch TikTok- und Instagram-Feeds erzeugt flüchtige Glücksblitze. Netflix-Serien werden im Marathon konsumiert, nicht, weil sie so tief bewegen, sondern weil sie die Stille übertönen. Immer mehr Menschen geraten in eine Spirale von Sucht und Betäubung. Was einst als Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmung gefeiert wurde – die unendliche Auswahl –, entpuppt sich als eine Form der Selbstversklavung.

Aus individualpsychologischer Sicht befinden wir uns in einem Zustand chronischer Überstimulation. Das menschliche Gehirn, evolutionär auf Knappheit und überschaubare soziale Gruppen programmiert, kapituliert vor der Informationsflut der Moderne. Der präfrontale Kortex, zuständig für rationale Entscheidungen und Impulskontrolle, wird permanent überfordert. Die Folge: eine Regression zu primitiveren Bewältigungsstrategien. Diese „kognitive Erschöpfung“ führt zu dem, was Psychologen „Decision Fatigue“ nennen – die nachlassende Qualität von Entscheidungen nach einer langen Serie von Wahlmöglichkeiten. Barry Schwartz beschrieb dieses Phänomen als „Paradox der Wahl“: Zu viele Optionen lähmen statt zu befreien. Die Konsequenz ist ein Rückzug in automatisierte Verhaltensweisen – Konsumroutinen, Suchtmuster, gedankenloser Medienkonsum.

Wenn Sinn sich auflöst

Dekadenz ist kein reines Luxusphänomen. Sie ist die Schattenseite einer Gesellschaft, die ihre Mitte verloren hat. Nicht der Reichtum an sich ist das Problem, sondern die Maßlosigkeit, die mit ihm einhergeht. In einer Kultur, in der alles sofort verfügbar ist, gelten Geduld und Verzicht als altmodische Relikte. Die Fähigkeit, auf etwas hinzuarbeiten, ein Ziel zu verfolgen und die Frustration des Wartens zu ertragen, erodiert. Zurück bleibt ein Konsumismus, der das Belohnungssystem des Menschen pausenlos überstimuliert.

Das Tragische ist, dass dieser Mechanismus sich mit der Krisenstimmung unserer Zeit verbindet. Während Klimaberichte den Untergang prophezeien, Kriege die Weltordnung erschüttern und künstliche Intelligenz ganze Arbeitsfelder bedroht, wächst das Gefühl, dass die Zukunft ohnehin düster ist. Wer glaubt, dass alles vor dem Kollaps steht, fragt sich nicht mehr, wie er langfristig gestalten kann. Er lebt im Jetzt – „noch ein Glas, noch eine Reise, noch ein Rausch“. Warum sparen, wenn doch bald alles vorbei ist? Der Hedonismus wird zum verzweifelten Überlebensprinzip. Sucht ersetzt Sinn – billig, schnell, verlässlich.

Aus neuropsychologischer Perspektive erleben wir eine systematische Schwächung der Fähigkeit zum „Delayed Gratification“ – dem Belohnungsaufschub. Das berühmte Stanford-Marshmallow-Experiment zeigte bereits in den 1970er Jahren, dass Kinder, die auf eine zweite Süßigkeit warten konnten, später erfolgreicher und widerstandsfähiger waren. Diese Kernkompetenz der Zivilisation bröckelt unter dem Dauerbeschuss sofortiger Verfügbarkeit. Die ständige Dopamin-Stimulation durch soziale Medien, Online-Shopping und digitale Unterhaltung konditioniert unser Gehirn auf Sofortbefriedigung. Die präfrontalen Kontrollfunktionen verkümmern wie ein ungenutzter Muskel. Was bleibt, ist eine Art „emotionale Alzheimer“ – die Unfähigkeit, komplexe, langfristige Ziele zu verfolgen und dabei unvermeidliche Frustration auszuhalten.

Der Rausch der einfachen Antworten

Doch die Dekadenz endet nicht im Privaten. Karl Popper hat in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ eindringlich beschrieben, wie zerbrechlich Freiheit ist. Eine offene Gesellschaft lebt von Debatte, Zweifel, Kritik und Pluralität. Sie erträgt die Zumutung, dass es keine endgültigen Wahrheiten gibt. Doch genau diese Zumutung überfordert eine dekadente Kultur, die von Überreizung und Überforderung geprägt ist.

Der Ruf nach Entlastung ertönt: nach klaren Ansagen, nach einfachen Wahrheiten, nach strenger Hand. In den letzten Jahren haben wir erlebt, wie schnell dieser Wunsch kippt. In der Pandemie war es der Appell nach „Durchgreifen“, um Unsicherheit zu beseitigen. In der Migrationskrise sind es die Forderungen nach „Grenzen dicht“. Populistische Bewegungen gewinnen an Zulauf, weil sie nicht mühsam diskutieren, sondern einfache Lösungen versprechen. Der starke Staat, der starke Mann, die klare Hierarchie – sie sind nichts anderes als kollektive Drogen.

Hier treffen wir auf die zeitlosen Erkenntnisse Gustave Le Bons. In seiner „Psychologie der Massen“ beschrieb er bereits 1895, wie Individuen in der Masse ihre kritische Urteilsfähigkeit verlieren und zu primitiven, emotionalen Reaktionen regredieren. Le Bon erkannte: „Die Massen haben niemals nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag.“ Diese Dynamik verstärkt sich in unserer digitalisierten Welt exponentiell. Social Media-Algorithmen verstehen die Le Bon’sche Logik perfekt: Sie bedienen nicht die Rationalität, sondern die Emotion. Empörung erzeugt Engagement, Vereinfachung erzeugt Gewissheit, Feindbilder erzeugen Zusammenhalt. Die digitale Masse ist eine permanente Masse geworden – jederzeit mobilisierbar, jederzeit manipulierbar.

Le Bon beobachtete weiter: „Der Führer hat meistens begonnen als Geführter, er war selbst von der Idee hypnotisiert, deren Apostel er später wurde.“ In unserer Zeit sind die „Ideen“ oft nicht mehr politische Ideologien, sondern Konsumversprechen und Lifestyle-Mythen. Die Influencer und populistischen Politiker unserer Zeit sind selbst Süchtige – süchtig nach Aufmerksamkeit, nach Bestätigung, nach der Droge der Macht über die Massen. Le Bon erkannte auch: „Die Massen kennen nur einfache und extreme Gefühle. Die ihnen vorgetragenen Meinungen, Ideen und Glaubenssätze nehmen sie als Ganzes an oder verwerfen sie vollständig.“ Diese Schwarz-Weiß-Denkweise ist in unserer Zeit zur dominanten Form politischer Meinungsbildung geworden.

Sucht und Autoritarismus als Geschwister

Die Parallelen sind frappierend. Alkohol betäubt den Schmerz, Autoritarismus betäubt die Angst vor Freiheit. Die Flasche verspricht, die Last des Alltags abzunehmen; der starke Führer verspricht, die Last der Verantwortung zu schultern. Beides entlastet, beides verschafft kurzfristige Ruhe, und beides zerstört auf Dauer die Selbstbestimmung. Eine Gesellschaft, die sich in Konsum, Social-Media-Rausch und Hedonismus verliert, verliert zugleich die Fähigkeit, die offene Gesellschaft zu verteidigen. Der Suchtkranke verliert die Kontrolle über sich, die autoritär verführte Gesellschaft verliert die Kontrolle über ihr Schicksal.

Moderne Neurowissenschaften bestätigen Le Bons Intuition auf molekularer Ebene. Sowohl Suchtverhalten als auch autoritäre Unterwerfung aktivieren ähnliche Belohnungskreisläufe im Gehirn. Das Dopaminsystem, ursprünglich für das Überleben essentiell, wird gekapert – von Drogen, von digitalen Stimuli, von der berauschenden Einfachheit populistischer Botschaften. Der Sozialpsychologe Erich Fromm erkannte bereits in „Die Furcht vor der Freiheit“, dass Menschen bereit sind, ihre Autonomie zu opfern, um der Angst vor Verantwortung zu entkommen. Diese „Flucht vor der Freiheit“ folgt neurobiologisch den gleichen Mustern wie die Flucht in die Sucht: kurzfristige Entlastung um den Preis langfristiger Selbstzerstörung. Die Flucht vor der Freiheit in Verantwortung ist die Flucht in die Sucht.

Die erschreckende Erkenntnis: Eine Gesellschaft von Süchtigen ist das ideale Substrat für autoritäre Verführung. Menschen, die ihre Impulskontrolle verloren haben, sind auch politisch manipulierbar. Sie sehnen sich nach der äußeren Kontrolle, die sie innerlich nicht mehr aufbringen können. Politische Polarisierung funktioniert wie eine Droge: Sie erzeugt eine süße Gewissheit, wer Freund und wer Feind ist. Sie eliminiert die anstrengende Notwendigkeit, Nuancen zu erkennen, Kompromisse zu schließen oder die eigene Position zu hinterfragen. Die „andere Seite“ wird zum Sündenbock für alle Probleme – eine kollektive Projektion, die von der eigenen Verantwortung entlastet.

Die Rückkehr der Stammesmentalität

Die digitalen Medien verstärken einen weiteren Mechanismus, den Le Bon beschrieb: die Regression zu archaischen Denkmustern. „In der Masse wird der Mensch um mehrere Stufen auf der Leiter der Zivilisation herabgesetzt. Vereinzelt war er vielleicht ein gebildeter Mensch, in der Masse ist er ein Barbar.“ Social Media-Bubbles funktionieren wie digitale Stämme. Sie bieten die warme Geborgenheit der Gleichgesinnten, aber um den Preis intellektueller Inzucht. Algorithmen verstärken bestehende Überzeugungen und isolieren uns von widersprechenden Informationen. Das Ergebnis ist eine Balkanisierung der Gesellschaft in sich feindlich gegenüberstehende Meinungssilos.

Le Bons Beobachtung, dass Massen „leichtgläubig und außerordentlich beeinflussbar“ sind, findet in der heutigen Politikkommunikation ihre perfekte Bestätigung. Komplexe Sachverhalte werden zu Slogans verkürzt, Politiker präsentieren sich als Väter oder Mütter der Nation, die alle Probleme lösen werden – wenn man ihnen nur vertraut. Diese Infantilisierung der Politik entspricht der Infantilisierung des Konsums. Beides verspricht mühelose Erfüllung, beide entlasten von der Anstrengung erwachsener Verantwortung. Der demokratische Bürger, der sich informiert, abwägt und schwierige Entscheidungen trifft, wird ersetzt durch den politischen Konsumenten, der das kauft, was ihm am besten verkauft wird.

Der Preis der Freiheit

Die entscheidende Pointe ist unbequem: Freiheit ist kein Wellnessprodukt, sondern eine Zumutung. Sie verlangt Selbstbeherrschung, Maß, Kritikfähigkeit, und die Bereitschaft, Unsicherheit auszuhalten. Wer diese Tugenden nicht mehr einübt, riskiert den Ausverkauf der Demokratie. Wir täuschen uns, wenn wir glauben, die offene Gesellschaft ließe sich im Dauerrausch erhalten.

 Die offene, demokratische Gesellschaft lebt nicht vom Konsum, sondern vom Streit, nicht von Ablenkung, sondern von der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Demokratie ist mehr als ein politisches System – sie ist eine Charakterschule. Sie erfordert die Fähigkeit zur Selbstregulation, zur Frustrationstoleranz, zum konstruktiven Streit. Diese Kompetenzen müssen täglich trainiert werden, wie Muskeln, die bei Nichtgebrauch verkümmern. Le Bon warnte: „Zivilisationen sind nur durch die Bildung eines unbewussten Ideals geschaffen worden.“ Das „unbewusste Ideal“ unserer Zeit scheint die permanente Stimulation, die endlose Verfügbarkeit, die Befreiung von jeder Anstrengung zu sein. Dieses Ideal ist kompatibel mit Konsum, aber nicht mit Demokratie.

Gegen die Betäubung

Wenn wir diesen gefährlichen Kreislauf durchbrechen wollen, reicht es nicht, individuelle Süchte zu therapieren. Es geht um mehr: um eine kulturelle Neuorientierung. Wir brauchen Gemeinschaften, die Halt geben, ohne zu fesseln. Vereine, Nachbarschaften, öffentliche Räume, in denen Bindung entsteht. Wir brauchen eine Kultur, die Verzicht nicht als Verlust, sondern als Reifung versteht – eine Gesellschaft, die anerkennt, dass ein „Nein“ oft wertvoller ist als das nächste „Ja“.  Wir brauchen eine Bildung, die mehr lehrt als Fakten: die Fähigkeit, Freiheit auszuhalten, Unsicherheit zu tragen, Maß zu halten.

Le Bon erkannte: „Die Macht der Worte ist so groß, dass gut gewählte Bezeichnungen genügen, um die verhasstesten Dinge annehmbar zu machen.“ In unserer Zeit ist es die Macht der ständigen Berieselung, die das Denken unterbindet. Gegen die Tyrannei des Lärms hilft nur die bewusste Kultivierung der Stille. Stille ist nicht Leere – sie ist der Raum, in dem Gedanken entstehen können. Meditation, Kontemplation, das bewusste Abschalten digitaler Geräte sind nicht esoterische Praktiken, sondern demokratische Notwendigkeiten. Nur wer sich selbst begegnen kann, ist fähig, anderen wirklich zu begegnen.

Eine freie Gesellschaft braucht Menschen, die widerständig sind – gegen Verführung, gegen Vereinfachung, gegen die süßen Gifte der Bequemlichkeit. Diese Widerständigkeit muss kultiviert werden. Kinder müssen lernen, Langeweile auszuhalten, ohne sofort zum Bildschirm zu greifen. Jugendliche müssen erfahren, dass Frustration nicht das Ende der Welt bedeutet, sondern der Beginn des Wachstums. Schulen sollten nicht nur Wissen vermitteln, sondern Charakterstärke. Die Fähigkeit, unpopuläre Wahrheiten auszusprechen, Minderheitenmeinungen zu verteidigen, gegen den Strom zu schwimmen – das sind die Kompetenzen, die eine Demokratie am Leben erhalten.

Le Bon unterschätzte die Macht echter Gemeinschaft. Er sah nur die destruktive Masse, nicht die konstruktive Gruppendynamik. Denn es gibt einen Unterschied zwischen der anonymen Masse und der verantwortlichen Gemeinschaft.

In echten Gemeinschaften – Vereinen, Nachbarschaften, Arbeitsgruppen – können Menschen Zugehörigkeit erfahren, ohne ihre Individualität zu opfern. Solche Gemeinschaften sind Antikörper gegen autoritäre Verführung. Sie bieten Halt ohne Entmündigung, Orientierung ohne Dogma. Sie lehren die schwierige Kunst des demokratischen Zusammenlebens: Dissens aushalten, Kompromisse schließen, gemeinsam Verantwortung tragen.

Le Bon war skeptisch gegenüber den Massen, aber er übersah nicht die Verantwortung der Führungseliten. „Die Führer der Massen haben eine ganz besondere Macht… Sie haben die Kraft, Begeisterung zu erwecken und Menschen zum Handeln zu bewegen.“ Heute haben nicht nur politische Eliten diese Macht, sondern auch wirtschaftliche und mediale. Tech-Konzerne gestalten die Aufmerksamkeitsökonomie, Medien prägen die öffentliche Agenda.

Bildungsinstitutionen formen die nächste Generation. Sie alle tragen Verantwortung für den Zustand der Demokratie. Die entscheidende Frage ist: Nutzen sie ihre Macht, um Menschen zu ermächtigen oder zu entmündigen? Fördern sie kritisches Denken oder Konsumismus? Kultivieren sie Widerständigkeit oder Bequemlichkeit?

Die Aufgabe ist groß, aber sie ist dringlich. Denn eine Gesellschaft, die ihre Selbstdisziplin verliert, verliert am Ende nicht nur die Freiheit des Einzelnen, sondern die Freiheit aller.

 Der Kampf gegen die Dekadenz ist der Kampf gegen die Selbstaufgabe. Wer den Mut findet, Maß zu halten, wer bereit ist, Verzicht und Verantwortung zu üben, der verteidigt mehr als seine eigene Gesundheit. Er verteidigt die offene Gesellschaft selbst – gegen ihre gefährlichsten Feinde: Sucht, Sinnleere und die süße Versuchung des Autoritären.

Appell

Freiheit ist unbequem, manchmal schmerzhaft, niemals bequem konsumierbar. Aber sie ist alles, was wir haben. Hören wir auf, uns zu betäuben – oder wir wachen eines Tages in einer Gesellschaft auf, in der es nichts mehr zu verteidigen gibt.

Die Geschichte lehrt uns: Zivilisationen sterben nicht nur durch äußere Eroberung, sondern auch durch innere Auszehrung. Sie kollabieren nicht, weil sie zu schwach sind, sondern weil sie zu bequem geworden sind. Die größte Bedrohung für die offene Gesellschaft ist nicht der äußere Feind, sondern die innere Dekadenz – die Unfähigkeit ihrer Bürger, die Anstrengungen der Freiheit auf sich zu nehmen.