Psycho Med News

Mit Beiträgen von Walter Lenz

Grenzgänger und Tabubrecher

Manchmal beginnt alles mit dem Gefühl, dass ein Raum zu klein geworden ist. Die Luft scheint dicker, nicht feindselig, aber abgestanden, als wäre sie schon zu oft geatmet worden. Menschen leben oft jahrelang in solchen Räumen, äußerlich weit, innerlich eng. Man arrangiert sich, man spricht nicht über das Unaussprechliche, man toleriert die Reibung zwischen innerem Druck und äußerem Frieden.

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Warum Zeit unterschiedlich schnell vergeht – Ein Blick auf Jugend und Alter

Erinnern Sie sich an die endlos langen Sommerferien Ihrer Kindheit? An die Wochen vor Weihnachten, die sich anfühlten wie eine Ewigkeit? Und dann dieser Moment, vielleicht mit dreißig oder vierzig Jahren, als Sie plötzlich merkten: Das Jahr ist schon wieder vorbei. Die Monate fliegen dahin. Die Zeit rast. Sie sind nicht allein mit dieser Erfahrung. Fast jeder Mensch erlebt diesen seltsamen Wandel – und fragt sich: Wie kann das sein? Was ist passiert mit der Zeit?  Die Antwort auf diese Frage berührt etwas Grundsätzliches in uns: die Art, wie wir leben, erinnern und altern. Sie erzählt von der stillen Veränderung, die in unserem Gehirn stattfindet, während die Jahre vergehen. Und sie zeigt uns, dass wir mehr Einfluss auf unser Zeitempfinden haben, als wir denken.

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‚There is no such thing as a free lunch‘

Eine psychologische Betrachtung zweier Schmerzen

Es gibt Momente, in denen wir vor uns selbst stehen wie an einer Weggabelung im Nebel. Links der steinige Pfad, den wir kennen sollten. Rechts der bequeme, der uns heute einladend zuwinkt. Die Luft ist schwer von unausgesprochenen Versprechen an uns selbst – Versprechen, die wir morgen einlösen wollen, übermorgen vielleicht, irgendwann. Doch während wir zögern, tickt leise eine Uhr, die nicht rückwärts läuft. Dieser Text lädt ein zu einer ehrlichen Begegnung mit zwei Gefährten, die jeder kennt, aber selten beim Namen nennt: dem Unbehagen des Anfangens und der stillen Last des Unterlassens.

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Vom weihnachtlichen Geschenke-Überfluss zum nachweihnachtlichen Müll-Überdruss: Eine adventliche Besinnung

Die Adventszeit ist eine besondere Zeit: Straßen und Häuser sind geschmückt, Kerzen erhellen die Dunkelheit, vertraute Lieder klingen durch die Räume. Doch hinter all dem Glanz liegt eine stille Frage: Was suchen wir eigentlich, wenn wir immer mehr wollen? Zwischen Konsum und Vorfreude, zwischen Geschenken und Erwartungen lädt uns Advent ein, innezuhalten. Es ist die Zeit, in der wir spüren dürfen, dass wahres Licht nicht aus Schaufenstern kommt, sondern aus unserem Inneren.

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Zum Leiden geboren? Die leisen Schatten der Vorstellung

Manchmal entsteht das Leiden nicht draußen in der Welt, sondern drinnen, an jenem Ort, an dem Gedanken sich zu Szenen verweben und Befürchtungen Gestalt annehmen. Es ist, als säße man in einem leeren Theater, in dem der eigene Geist die Bühne erhellt und Stücke aufführt, die nie stattfinden müssen – und doch die Gefühle eines realen Dramas in uns auslösen. Viele Menschen kennen dieses innerliche Ziehen, dieses „Was wäre, wenn…?“, das stärker wirkt als jede tatsächliche Gefahr. Dieses innere Echo hat Macht: Es kann uns ermüden, verunsichern und uns glauben lassen, wir seien den Dingen ausgeliefert. Doch genau hier beginnt der Weg zu einer anderen Haltung – indem wir verstehen, was in uns geschieht, warum es entsteht, und wie wir wieder Raum für Licht und Wirklichkeit schaffen können.

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Vom Fortschrittsschlaf in die autoritäre Realität – Wie eine Gesellschaft sich selbst entwaffnete

Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf und merken, dass Sie die letzten Jahrzehnte im falschen Film gelebt haben. Nicht in einem Alptraum – das wäre zu dramatisch –, sondern in einer Art betreuten Dämmerzustand, in dem Ihnen wohlmeinende Stimmen aus Radio und Fernsehen permanent versichert haben, alles werde gut, solange Sie nur brav nicken und die richtigen Meinungen übernehmen.

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Kleine Gehirne im Labor – was sie können, was sie dürfen

Kleine Gehirne im Labor –

was sie können, was sie dürfen

In einem fensterlosen Labor irgendwo in Kalifornien schwimmt ein winziges Gebilde in einer Nährlösung. Es ist kaum größer als ein Stecknadelkopf, sieht aus wie ein blassrosa Klümpchen – und enthält doch Millionen von Nervenzellen, die miteinander kommunizieren. Vor zehn Jahren hätte man das für unmöglich gehalten. Heute wachsen solche Mini-Gehirne in Hunderten von Labors weltweit, und sie werden immer komplexer. Ein Blick in die faszinierende Welt der Mini-Gehirne, die Wissenschaft und Ethik gleichermaßen herausfordern.

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Vom Stadtbild zum Weltbild

Warum immer mehr Jugendliche nach rechts rücken –  und die Gefahr autoritärer Sehnsüchte

Wer durch deutsche Städte geht, spürt den Wandel nicht nur in der Architektur oder den Straßenzügen, sondern auch in der Stimmung, die sich unter jungen Menschen ausbreitet. Zwischen hippen Cafés, sanierten Altbauten und anonymen Neubauvierteln entsteht eine Atmosphäre der Unsicherheit: vertraute Orte verschwinden, neue Symbole tauchen auf, und mit ihnen wächst das Gefühl, dass die eigene Identität ins Wanken gerät. In dieser Kulisse entfaltet sich ein beunruhigender Trend – Jugendliche suchen Orientierung und finden sie zunehmend in autoritären Weltbildern, die klare Grenzen und einfache Antworten versprechen.   

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Die deutsche Gesellschaft erst am Kipppunkt oder bereits am Abgrund?

Es liegt eine spürbare Schwere in der Luft. Die Städte ächzen unter ihren Haushalten, die Gemeinden verzeichnen Defizite, die Sozialausgaben steigen, und viele spüren, dass sich etwas verschiebt: weg von der selbstverständlichen Sicherheit staatlicher Fürsorge hin zu einer leisen, aber wachsenden Ahnung, dass die Systeme an ihre Grenzen stoßen. Während die Politik versucht, mit immer neuen Programmen und Hilfen den Zusammenhalt zu sichern, geraten die finanziellen Fundamente ins Wanken.

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Wenn Schweigen weh tut – wie Familien Schmerz weitertragen

In einem stillen Haus hallt der unausgesprochene Schmerz. Blickkontakte werden schwer, Worte bleiben hängen, und doch spüren alle die Last vergangener Ereignisse. Ein plötzlicher Verlust, ein Vergehen, das niemand ausspricht – und Kinder wachsen in diesem Schatten auf. Sie lernen, sich anzupassen, zu schweigen, zu tragen, was nicht ihre Schuld ist.  „Manchmal ist das Schweigen lauter als Worte. Ein Vater im Gefängnis, ein Kind, das plötzlich stirbt – und die nächste Generation trägt die unsichtbaren Narben. Erkennst du, welche Last du vielleicht unbewusst trägst? Zeit, den Kreislauf zu durchbrechen.“

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